Modul B 03 II: Informations-management/Prozessmanagement

Allgemeine Informationen

Angesichts der Bedeutung ganzheitlicher Ansätze zur Problemlösung sind Betriebswirte in der Berufspraxis allgemein und besonders in Führungspositionen auf ein Verständnis für den Zusammenhang von ökonomischen und technischen Problemaspekten angewiesen. Das gilt verstärkt in kleinen und mittleren Unternehmen mit ihrem geringeren Grad an Arbeitsteilung und fachlicher Spezialisierung der Führungskräfte.

Um die informationstechnische Realisierung betrieblicher Prozesse zu verstehen, werden einleitend die grundlegenden Begriffe der IuK-Technologien erläutert und das Management dieser Technologien sowie der entsprechenden Informationssysteme beschrieben.

Aufbauend auf diesem Grundwissen werden Theorie und Praxis des Managements betrieblicher Prozesse vermittelt. Hier werden die Grundlagen gelegt, betriebliche Prozesse auf ihre Effektivität und Effizienz zu hinterfragen, nicht wertschöpfende Prozessschritte zu ermitteln und neue, effizientere Wertschöpfungsketten zu modellieren.

Im Anschluss werden die beiden Grundlagen synthetisiert zu effektiven, informationstechnisch unter-stützten Prozessen. Dies wird anhand von exemplarischen Beispielen aus dem E-Commerce und der E-Logistics aufgezeigt.

Die Einordnung von IT-Systemen in die heutigen Bedingungen der Globalisierung, Diskontinuität und Individualität der Kundenanforderungen wird herausgestellt. Zentrale versus dezentrale Strukturen, Migration versus Integration über EAI oder SOA von IT-Systemen sowie Projektmanagement-Anforderungen werden behandelt.

Es wird zudem ein Überblick über die IuK-Basistechnologien zur Verarbeitung, Speicherung und Kommunikation in ihren technischen wie funktionsorientierten Ausprägungen und Zusammenhängen geliefert.

Ziel ist die Verschaffung einer managementorientierten Sicht in der  betrieblichen Praxis bei der Auswahl bzw. Bewertung und Einführung einer Anwendungssoftware. Priorisierung, Einbettung in die IT-Gesamtlandschaft, Kosten-Nutzen-Bewertung sowie Risikobewertung werden aufgezeigt und  die wichtigsten Projektmanagementanforderungen dargestellt. 

Es wird ein Überblick über die gängigen betrieblich relevanten Geschäftsmodelle bzw. Anwendungsbereiche des E-Business sowie ihren grundlegenden Systemarchitekturen bzw. –alternativen geliefert.
Letzteres wird an Fallbeispielen vermittelt. Dabei werden jeweils auch die grundlegenden Prozessmodelle zur Verdeutlichung herangezogen.

Die betriebswirtschaftlichen Potenziale und Risiken sollen erkannt sowie die organisatorischen (z.B. notwendige Reorganisation der vorhandenen Geschäftsprozesse) und prinzipiellen technischen Umsetzungsanforderungen der relevanten Geschäftsmodelle bzw. Anwendungsbereiche des E-Business kennengelernt und auf ihre betriebliche Praxis übertragen werden können. 

Die effektive Integration der Geschäftsprozesse in Produktions- und Dienstleistungsunternehmen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor eines erfolgreichen Unternehmens. Um dies zu bewerkstelligen, sind grundlegende Kenntnisse des Prozessmanagements notwendig. Das Verständnis für Prozesse, deren Aufbau und die Darstellung und Analyse wird geweckt.

Unternehmen werden aus prozessorientierter Sicht betrachtet. Die Bedeutung von Geschäftsprozessmodellen für die Optimierung von Abläufen, für die Anforderungsanalyse bei der Entwicklung betrieblicher Informationssysteme und als Basis für die Kommunikation zwischen Fachabteilungen, Betriebsorganisation und EDV-Abteilung wird aufgezeigt.

Es wird vermittelt, wie Geschäftsprozesse identifiziert und analysiert, Werkzeuge zum Geschäftsprozessmanagement bedarfsgerecht eingesetzt, Geschäftsprozesse modelliert, Prozesse mit einem workflow-Managementsystem umgesetzt und Verbesserungspotentiale von Prozessen identifiziert werden.