Auf den Anfang kommt es an – Lern- und Entwicklungsprozesse in der frühen Kindheit

Fachtagung mit 13 verschiedenen Workshops am RheinAhrCampus Remagen

Kinder wollen lernen, sie sind neugierig und wissbegierig. Sie forschen, entdecken, sie probieren aus, ahmen nach und wiederholen. Sie befinden sich in einem permanenten Lern- und Entwicklungsprozess. Ihre „Bildung“ beginnt in der frühen Kindheit, sie setzt in der Familie an und setzt sich im Bereich der Kindertagesstätten (KiTa) und Schulen sowie den außerschulischen Bildungs- und Erziehungseinrichtungen fort. Eine Kooperation der Beteiligten ist wichtig und erforderlich, vor allem bei der Gestaltung der jeweiligen Übergänge, die ein Kind bis hin zum Erwachsenwerden durchläuft. Besonderer Beachtung bedarf der Übergang von der KiTa in die Grundschule, da hier Grundsteine gelegt werden, um auch mit späteren Wechseln und Übergängen innerhalb einzelner Lebensphasen zurecht zu kommen.

In Abstimmung mit der ADD Koblenz (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion), den Jugendämtern, den Fachberaterinnen der Kindertagesstätten sowie in Zusammenarbeit mit dem RheinAhrCampus Remagen bot das Schulpsychologische Beratungszentrum Koblenz ganztägig am 16. März eine Fachtagung zu diesem Themenbereich an. Das Motto der Veranstaltung „Auf den Anfang kommt es an“ sollte zeigen, dass die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes nicht erst mit der Einschulung beginnt, sondern viel früher mittels Bildungsempfehlungen - zum Beispiel im sprachlichen, naturwissenschaftlichen, musischen Bereich - mit der gezielten und spielerischen Förderung begonnen werden kann.

Die miteinander kooperierenden KiTas und Grundschulen von Kreis und Stadt Neuwied, von Vallendar und Bendorf wurden in 13 organisierten Workshops eingeladen, neue Ergebnisse der Forschung kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, Einblicke in Konzepte der Arbeit in KiTas und Grundschulen zu gewinnen und Möglichkeiten einer engeren Kooperation auszuloten.

Die Begrüßungsrede zur Fachtagung übernahm Hannelore Eichholz-Schumann, Diplom-Psychologin vom Schulpsychologischen Beratungszentrum Koblenz und Hauptorganisatorin der Veranstaltung. Neuigkeiten gab es bei dieser Gelegenheit von Xenia Roth, Vertreterin aus dem Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend und gleichzeitig Referatsleiterin von Kindertagesstätten. Sie verkündete für alle Eltern gute Nachrichten, denn das so lange diskutierte Thema hinsichtlich Gebühren von Kindergärten und Kindertagesstätten ist in Rheinland-Pfalz erst einmal gelöst: Zukünftig sollen Eltern das letzte Jahr im Kindergarten nicht mehr zahlen müssen. Hier wird das Land Rheinland-Pfalz zusätzliche Haushaltsmittel bereitstellen, damit das letzte Kindergartenjahr für die Eltern gebührenfrei wird. Aber auch in puncto Förderung der Kleinsten wird sich in Rheinland-Pfalz etwas verändern: Die Schulanmeldungen für Grundschüler werden vorgezogen. Alle Gemeinden sowie Träger von Kindertagesstätten und Kindergärten sind bereits informiert worden. Denn bei der Schulaufnahme sollen bereits Defizite vor allem in der Sprachentwicklung wahrgenommen werden, die es im letzten KiTa-Jahr noch zu beheben gilt. Hier soll eine gezielte Sprachförderung ansetzen.

Bevor die verschiedenen Workshops eröffnet wurden, gingen Prof. Dr. Stefan Sell und Prof. Dr. Susanne Viernickel vom RheinAhrCampus Remagen nochmals gesondert auf das Thema des Tages „Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Schule ein“, sowohl aus pädagogischer als auch aus institutioneller Sicht.