Auftaktveranstaltung des Koblenzer Diversity Experimentes an der Hochschule Koblenz

KODEX verfolgt das Ziel, Förderschülerinnen und Förderschülern zu stärken und ihnen Möglichkeiten für ihren Werdegang aufzuzeigen. Teil der umfangreichen Qualifizierungsangebote sind Workshops an der Hochschule Koblenz, die nun mit einer Auftaktveranstaltung begonnen haben.

Kinder und Jugendliche, die eine Förderschule besuchen, sind häufig Diskriminierungen ausgesetzt. Diese fallen meistens sogar noch stärker aus, wenn ein Migrationshintergrund hinzu kommt. Soziale Ausgrenzung und eine ungünstige berufliche Ausgangslage führen zu einem Teufelskreis, in dem fehlende Perspektiven und mangelndes Selbstbewusstsein einander bedingen.

Um dieser unglücklichen Situation zu begegnen, startete im März 2012 für die Schüler der Diesterweg-Schule das Projekt KODEX – das Koblenzer Diversity Experiment, das dem von Prof. Dr. Armin Schneider geleiteten „Institut für Forschung und Weiterbildung im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Koblenz“ (IFW) angegliedert ist. Es verfolgt vor allem das Ziel, die soziale und berufliche Integration dieser Jugendlichen zu fördern, sie zu stärken und ihnen Möglichkeiten für ihren Werdegang aufzuzeigen. Teil der umfangreichen Qualifizierungsangebote sind Workshops an der Hochschule Koblenz, die nun mit einer Auftaktveranstaltung begonnen haben.

Künftig wird jede Klasse der Stufen 7 bis 9 der Diesterweg-Schule jeweils zwei Workshoptage an der Hochschule Koblenz absolvieren. Diese thematisieren einerseits den Umgang mit der Ausgrenzung und zeigen andererseits den Jugendlichen Wege auf, sich die eigenen Wünsche und Fähigkeiten klar zu machen und diese zu einer Perspektive auszubauen. Zudem werden weiterhin Mitarbeiter der Hochschule Koblenz vor Ort in der Diesterweg-Schule mit den Jugendlichen über ihre persönliche Weiterentwicklung sprechen. Sie erhalten regelmäßigen Unterricht, in dem fachliche Schlüsselqualifikationen (z.B. Berufsfeldorientierung, Präsentationstechniken) und soziale Kompetenzen (z.B. Teamarbeit, interkulturelle Kompetenz) gestärkt werden.

Davon profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler selbst, sondern ebenso die beteiligten Studierenden des Fachbereichs Sozialwesens, die für ihre Forschung und ihre spätere Tätigkeit in der Sozialen Arbeit grundlegende Erfahrungen machen können. Ein weiterer Schwerpunkt des von Prof. Dr. Stephan Bundschuh geleiteten Projektes ist die Qualifizierung der Lehrkräfte an der Schule sowie der potentiellen Arbeitgeber, die für dieses Thema und den Abbau der strukturellen Hürden sensibilisiert werden sollen. Kooperationspartner des Projekts KODEX sind neben dem Kultur- und Beratungsbüro für Sinti und Roma Bethesda-St. Martin gGmbH – Fachdienste für Arbeit und Integration, das Bildungswerk der rheinland- rheinhessischen Wirtschaft, der Caritasverband Koblenz e.V. – Migrationsdienst, die Diesterweg-Schule, das Jugendamt der Stadt Koblenz, Lotto Rheinland-Pfalz und die Firma SCHOTTEL.

Gefördert wird KODEX im Rahmen des Bundesprogramms „XENOS – Integration und Vielfalt“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Das XENOS-Programm verbindet auf den Arbeitsmarkt bezogene Aktivitäten mit Maßnahmen für Toleranz, Demokratie und Vielfalt. Zielgruppe sind dabei vor allem sogenannte benachteiligte Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund. Weitere Förderer des Projekts sind die Diesterweg-Schule, das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz, die Hochschule Koblenz und die Firmen BOMAG und SCHOTTEL. Das KODEX-Projektteam besteht aus Prof. Dr. Stephan Bundschuh (Projektverantwortlicher), Julia Reimer (Projektleitung), Ehsan Ghandour (Pädagogischer Mitarbeiter), Gina Reinhardt (Buchhaltung und Beratung) und Antje Wagner (Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation). Das Projekt KODEX nahm am 01.03.2012 seine Arbeit auf und läuft bis zum 31.12.2014.