Controlling Exkursion

13.04.2011

Wirtschaftswissenschaften |

Prof. Dr. Andreas Mengen                                Fachgebiet: Controlling

Exkursionsbericht

Meyer Werft GmbH, Papenburg           Thyssen-Krupp AG, Essen        Sailart, Erftstadt

 

Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Mengen und Herrn Prof. Dr. Schlichting startete am 23. März eine Delegation von 18 Studierenden und vier wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereiches Betriebs­wirtschaft auf eine dreitägige Exkursion.

Start war Mittwochmittag um 12.30 Uhr an der Fachhochschule, von wo aus die Gruppe mit einem modernen Reisebus die folgenden Stationen ansteuerte:

 

Mittwoch, 23. März 2011

 


17:00 Uhr: Park Inn Hotel, Papenburg, Bezug der Hotelzimmer
 



19:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen im Hotel, anschl. Besuch der Papenburger Altstadt


Donnerstag, 24. März 2011

08:30 Uhr:      Frühstück

10:00 Uhr:      Besuch der Meyer Werft GmbH

Diskussionsrunde mit Herrn Wischer (Leiter Controlling):

Besonderheit der Kalkulation von Auftragsfertigungen

o        Zahlungsrisiko, da bei Auftragserteilung nur eine Anzahlung (10 - 20 %) geleistet wird, die Restzahlung erst bei Auslieferung der Schiffe (ca. 2 - 3 Jahre) erfolgt

o    Kalkulationsrisiko, da bei Preisverhandlung und Vertragsabschluss die  volatilen Rohstoffpreise (insbesondere Stahl) nur schwer auf drei bis vier Jahre im Voraus kalkuliert werden können

o         Beschaffungsrisiko, durch wirtschaftliche Schwierigkeiten der Zulieferer.
Solche Unternehmen hat die Meyer Werft in der Vergangenheit zum Teil auch schon übernommen, um nicht die eigene Belieferung und die davon abhängende pünktliche Auslieferung der eigenen Schiffe zu gefährden.

o     Produktions- und Auslieferrisiko: extrem hohe Konventionalstrafen, d. h. pro Tag Lieferverzögerung der Schiffe > 100.000 € 

 

 

VIP-Führung durch die Ausstellungs- und Produktionshallen der Meyer Werft

 

Überblick über das Unternehmensgelände und die beiden Baudocks

Ausstellung der unterschiedlichsten Schiffe, die in Papenburg gefertigt wurden

 Blick in die beiden Baudocks der Meyer Werft

13:30 Uhr:      Weiterfahrt nach Essen

16:15 Uhr:      Ankunft im Holiday Inn Express, Essen, Bezug der Hotelzimmer

20:15 Uhr:       Zeche Zollverein: Führung "über Kohle und Kumpel"

Während der Führung über das Gelände und durch einzelne Gebäude der Zeche Zollverein erhielten die Studierenden mit Hilfe von Video- und Audiosequenzen detaillierte Einblick in die Arbeitsabläufe, die Anforderungen und die Arbeitsbedingungen eines Zechenmitarbeiters. Durch die mit umherfliegenden Steinpartikeln stark ­ver­schmutze Luft, die enorme Lautstärke sowie die fast dauerhafte Dunkel­heit trugen viele Zechenmitarbeiter bleibende Schäden davon.

So gab es beispielsweise Arbeitsplätze an denen man nach fünf Jahren komplett taub war, sodass hier spätestens nach zwei bis drei Jahren das Personal getauscht werden musste. Interessant war die Aussage, dass es das Ziel jedes Zechenarbeiters war, „unter Tage“ zu arbeiten, da diese Arbeit zwar nicht weniger hart war als „über Tage“, aber im Vergleich dazu deutlich besser entlohnt wurde. Abschließend bleibt festzuhalten, dass alle Teilnehmer sehr betroffen von den Arbeitsbedingungen waren und gemeinsam zu der Erkenntnis kamen, dass man trotz allen Stresses im Studium / Job froh sein kann, in der Gegenwart zu leben und keinen derartigen Beruf ausüben zu müssen.      

22:30 Uhr:      "Lockeres Beisammensein" in der Hotelbar

Freitag, 25. März 2011

08:30 Uhr:      Frühstück

10:00 Uhr:      Besuch des ThyssenKrupp Quartiers in Essen

 

 

Führung und Diskussionsrunde mit Herrn Mellis (Architekt der ThyssenKrupp Real Estate GmbH) und an­schließen­d Mittagessen in der Konzernkantine

 ThyssenKrupp arbeitet derzeit gemeinsam mit der Stadt Essen an der Um­setzung eines Projektes zur Besiedlung des ehemaligen Produktionsgeländes von Krupp. Auf dem weitläufigen Gelände rund um die heutige Konzern­zentrale im Innenstadtbereich von Essen sollen Einkaufsmöglichkeiten, Hotels, Wohn­flächen und vieles mehr entstehen und so einen komplett neuen Stadtteil bilden.

In der anschließenden Führung über das neue Unternehmensgelände und durch das Head-Quartier wurde uns die Entwicklung ThyssenKrupps vom Familien­unternehmen zu einem der führenden Weltkonzerne verdeutlicht. Stellvertretend dafür steht der Vergleich des Gründerhauses der Familie Krupp mit der modernen und unter energieeffizienten Aspekten innovativ geplanten Architektur der heutigen Konzernzentrale. 

 

 

 

14:00 Uhr     Weiterfahrt nach Erfstadt

16:00 Uhr     Besichtigung des Segelbootherstellers SAILART
                     und Diskussionsrunde mit Herrn Störck (Inhaber und Geschäftsführer)

 


Herr Störck gab den Studierenden Einblicke in seine Selbstständigkeit und ging dabei vor allem auf die Gründungsphase ein. Neben anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund fehlender Erfahrung, sprach er dabei auch von zeitlichen und finanziellen Engpässen, die ihn nicht nur sehr viel Freizeit kosteten, sondern die sein Unternehmen ohne die intensive Unterstützung seiner Familie auch nicht unbeschadet überstanden hätte. Darüber hinaus ging er auf zwischenmenschliche Probleme, z. B. mit einem Partner oder Mitarbeiter ein, die insbesondere in kleinen Unternehmen schnell existenz­bedrohende Ausmaße annehmen können. Heute blickt Herr Störck auf seine 17-jährige Selbstständigkeit, die von vielen „up and downs“ gezeichnet war, selbstbewusst zurück, da er die oft schwierigen Situationen stets meistern und sein Unternehmen mittlerweile zu einem der führenden Anbieter seiner Branche formen konnte. 

19:00 Uhr      Ankunft an der Fachhochschule in Koblenz  

Zurück in Koblenz bedankten sich Herr Prof. Mengen und Frau Mürtz, die diese Exkursion exzellent geplant und vorbereitet haben, einerseits bei unserem Busfahrer Anton, der uns sicher durch ganz Deutschland chauffierte und andererseits bei den Studierenden, für deren Interesse sowie ihren Beitrag zu einer äußerst interessanten und angenehmen Exkursion.

 An dieser Stelle gilt ein ganz besonderer Dank dem Fachbereich Betriebswirtschaft, dem Förderkreis der Fachhochschule Koblenz e. V. sowie dem Förderkreis BWL e.V., die diese dreitägige Lehrreise durch Ihre finanzielle Unterstützung überhaupt erst ermöglicht haben.