Dr. Laurent Borgmann unterrichtet „down-under“

Maroochydore/Australien. Pünktlich zum Start des Sommersemesters der australischen Partnerhochschule "University of the Sunshine Coast" (USC) am ersten Dezember, begann für Dr. Laurent Borgmann, Leiter des Bereichs Sprachen/Internationales am  RheinAhrCampus, sein Lehr- und Forschungsaufenthalt in Maroochydore, Australien. Der Campus der USC liegt etwa eine Stunde nördlich von Brisbane am Mooloolah River National Park. Drei Monate lang hält Dr. Borgmann "down-under" Vorlesungen und Tutorien in den Fächern "Communication and Thought" und "International Business". Zudem forscht er, gemeinsam mit einem Kollegen der USC, im Bereich "Game-Based Learning" und unterstützt das International Office bei der Anwendung des europäischen ECTS-Systems im australischen Hochschulwesen.

Hier einige seiner  Eindrücke:

„Während die Vorlesungen und die dazugehörigen Seminare ähnlich ablaufen wie am RheinAhrCampus, scheint die Betreuung der einzelnen Studierenden viel intensiver. Als Dozent ist man hier in Sprechstunden tagtäglich in den Schreibprozess und die Nöte einzelner Studierender mit einbezogen. Allerdings sind die Ergebnisse am Ende auch vorzeigbar, ebenso wie der Lernprozess selbst.

Die Größe  der Gebäude und  die vorhandenen Ressourcen des Campus erinnern sehr an den RheinAhrCampus. Die Hauptgebäude sind ebenfalls vor etwa 10 Jahren erbaut worden und die überschaubare Größe führt dazu, dass man sich immer wieder über den Weg läuft.

Bei einer Fachbereichsratssitzung in Woche drei war es erstaunlich zu sehen, wie ähnlich die Inhalte im Vergleich zu Sitzungen an deutschen Hochschulen sind. Bis auf die Tagesordnungspunkte "Probleme mit den Kängurus auf den Sportflächen" sowie "Angebote zum Australia Day", hätte man die Themen ohne weiteres 1:1 in eine deutsche Fachbereichsratssitzung übernehmen können und hätte vermutlich auch mit den gleichen Diskussionen, Bedenken und Lösungen rechnen können wie hier, am anderen Ende der Welt.

Das „Summer Semester“  (Dezember bis Februar) ist wie ein Halbsemester im FB Betriebs- und Sozialwirtschaft in Remagen organisiert. Es hat nur die halbe Länge der anderen beiden Semester, und alle Kurse laufen in doppelter Geschwindigkeit. So wählen die Studierenden auch nur ein schmaleres Programm, denn durch die Weihnachtsfeiertage bleibt nur wenig Zeit für die Vorbereitung von Essays, "Debates" und Prüfungen. Zudem sind die derzeit hohen Temperaturen, gepaart mit Luftfeuchtigkeit, nicht zum Dauerlernen geeignet.

Angenehm ist, dass jeden Tag eine Art Einheitswetter herrscht mit blauem Himmel und ein paar Wolken, wobei das Thermometer nie unter die 30-Grad-Marke sinkt. Die wirklich hohen Temperaturen von über 40 Grad herrschen zum Glück in anderen Landesteilen.

Um die ausländischen Studierenden (wie auch um mich als Gastdozent) kümmert man sich hier sehr intensiv, was wohl zum Teil auf australische Gastfreundschaft, aber auch auf Professionalität der Hochschule zurückzuführen ist. Meine geplanten Reisen sind bisher auf der Strecke geblieben – mit Ausnahme eines Aufenthalts in Brisbane über Weihnachten. Im Moment genieße ich sehr das Arbeiten an der Uni und die Aussicht auf die Wiesen mit wilden Kängurus, wenn ich aus meinem Büro blicke.

Insgesamt kann ich die University of the Sunshine Coast für unsere Studierenden sehr empfehlen - sowohl aus akademischer als auch aus organisatorischer Sicht. Landschaften und National Parks sind hier schön, wenn auch vielleicht nicht ganz so spektakulär wie in den Vereinigten Staaten. Dafür denke ich, dass unsere Studierenden die freundlich-professionelle „no worries“-Mentalität der Menschen hier sehr genießen werden."

Weitere Eindrücke zum australischen Leben in Episodes 97, 99, 101, 103 des Podcasts “absolutely intercultural“
www.absolutely-intercultural.com