Forschungsteam referierte auf der weltgrößten Fachkonferenz für Feuerfestforschung und feuerfeste Werkstoffe, der UNITECR 2015

Höhr-Grenzhausen/Wien. Ein Forschungsteam der Fachrichtung Werkstofftechnik Glas und Keramik vom WesterWaldCampus referierte auf der weltgrößten Fachkonferenz für Feuerfestforschung und feuerfeste Werkstoffe. UNITECR ist eine alle zwei Jahre stattfindende, viertägige internationale Konferenz, mit Wissenschaftlern und Vertretern der Industrie aus dem In- und Ausland, auf der aktuelle Forschungsergebnisse zur Entwicklung innovativer Materialien rund um feuerfeste Keramiken für alle Hochtemperaturanwendungen, zur Prüfung von Materialeigenschaften, zu Herstellungsverfahren sowie der Simulation und Modellierung von Werkstoffeigenschaften und -verhalten vorgestellt und  diskutiert werden.

Die UNITECR fand in diesem Jahr in Wien statt. Mehr als 900 Teilnehmer aus 48 Ländern nahmen an dem Kongress in Wien teil, um sich über die neuesten Entwicklungen und Trends zu informieren und um Erfahrungen zu teilen.

Professor Dr. rer. nat. Olaf Krause und sein Forschungsteam vom WesterWaldCampus der Hochschule Koblenz referierten über ihre Forschungsergebnisse für feuerfeste Werkstoffe. Daniel Tischer, M.Eng. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschung) erläuterte in seinem Vortag „The formation velocity of CA hydrate phases in castables after water addition“ Untersuchungen zur Abbindekinetik von feuerfesten Betonen und die Verwendung von Messmethoden wie Temperaturerhöhung, Änderung der elektrischen Leitfähigkeit und der Ultraschallgeschwindigkeit in der Betonprobe. Ein wesentlicher Aspekt seiner Werkstoffentwicklung ist bei der Gefriertrocknung der Betonproben zur Ermittlung von Poren- und Hydratwasser, die Übertragung der Resultate auf kinetische Modelle des Abbindens von Calciumaluminatzementen. Ziel wäre beispielsweise die Verkürzung der Aushärtedauer von Feuerbetonen um unnötigen Zeitverlust zu vermeiden.

Dipl.-Ing. Thekla Stein (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschung) präsentierte auf der Konferenz Ergebnisse zur Bestimmung des rheologischen Verhaltens von Feuerbeton unter Verwendung des Kugel-Rotations-Messsystems. Mit Hilfe des Kugel-Rotations-Messsystems ist es möglich, rheologische Eigenschaften von grob dispersen Stoffgemischen zu bestimmen. Aufgrund der konstruktiven Umsetzung ist es bisher nur möglich die relative Viskosität zu bestimmen. Diese kann nur im Vergleich zu anderen Proben genutzt werden und stellt keinen absoluten Wert dar. Ziel des Projekts ist das Kugel-Rotations-Messsystem weiter zu entwickeln, so dass zukünftig auch absolute Viskositätswerte bestimmt werden können.

Der WesterWaldCampus ist Teil des Lehr- und Forschungsverbundes BFZK (www.bfzk.de), der mit verschiedenen Einrichtungen und verteilten Kompetenzen etablierte berufliche Ausbildungsgänge und Forschungsfelder bedient sowie neue Verbundthemen in Ausbildung und Forschung erschließt. Der Verbund stellt im Westerwald eine einzigartige Vernetzung dar.

In einem an der industriellen Praxis orientierten Studiengang bildet die Hochschule Koblenz am WesterWaldCampus naturwissenschaftlich interessierte Menschen zum Bachelor und Master of Engineering „Ceramic Science and Engineering“ aus. Darüber hinaus nutzen Absolventinnen und Absolventen in ihrem beruflichen Werdegang die hervorragenden Standortmöglichkeiten.