Mit CAD schicken Armreif konstruiert

Schülerinnen schnupperten beim Girls'Day an der Fachhochschule Koblenz in verschiedene technische Studiengänge hinein

Vor drei Stunden noch ein Bild am Computer, jetzt prangt der neue Armreif am Handgelenk. Mit Hilfe von Computer Aided Design (CAD) und fachkundigen Mentorinnen gestalteten zwölf Schülerinnen beim Girls’ Day an der Fachhochschule Koblenz ihr eigenes Schmuckstück und setzten das Modell anschließend handwerklich in die Tat um. Dieses spannende Projekt führte den Mädchen sehr anschaulich und altersgerecht den Entstehungsprozess eines Produktes vor Augen, wie er sich zum Beispiel im Maschinenbau abspielen könnte.

Insgesamt 51 junge Damen waren am bundesweiten Girls’ Day am RheinMoselCampus und am WesterWaldCampus der Fachhochschule Koblenz zu Gast. In fünf verschiedenen Workshops in Koblenz und Höhr-Grenzhausen schnupperten die Schülerinnen der Klassen fünf bis elf in die vielfältige Arbeitswelt von Ingenieurinnen und erfuhren, wie viel Spaß technische Berufe machen können. So lernte eine Gruppe unter fachkundiger Anleitung von Dipl.-Ing. Michael Erwig und Rainer Sonntag, wie man mit Hilfe einer gelöteten Schaltung ein kleines Herz zum Blinken bringen kann. Prof. Dr. Norbert Schultes und eine Studentin aus dem Fachbereich Ingenieurwesen entführten die Mädchen gemeinsam in die Welt der Programmiersprache Logo und halfen ihnen dabei, erste einfache Computerprogramme selbst zu schreiben. Der Erfolg stellte sich in Form von bunten Zeichnungen am Bildschirm schnell ein.

In Höhr-Grenzhausen lernten Schülerinnen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten Technischer Keramik kennen. Von Prof. Dr. Antje Liersch, die am WesterWaldCampus „Werkstoffkunde/Strukturkeramik“ lehrt, erfuhren sie, dass in einem Lippenstift ebenso Technische Keramik drin steckt wie in einem Auto oder einem Handy und wie man diesen innovativen Werkstoff im Labor herstellen kann. Die Teilnehmerinnen fertigten ein eigenes Werkstück an, das nun so manche Halskette ziert. Diplomingenieurin Anja Gros ließ die Schülerinnen ein Stück weit an ihrem eigenen spannenden Arbeitsalltag mit dem Rasterelektronenmikroskop teilhaben. Aufgrund der starken Vergrößerung nahmen einzelne blonde Mädchenhaare plötzlich die Dimension von Baumstämmen an. Das Gespräch mit Absolventinnen und Studentinnen, die über ihre Arbeit in Forschungs- bzw. Industrieprojekten berichteten, trug dazu bei, Hemmschwellen gegenüber technischen Berufsfeldern abzubauen.

Die Workshops wurden vom Fachbereich Ingenieurwesen und dem Ada-Lovelace-Projekt, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, organisiert.

 

Alle Workshops stießen bei den Mädchen auf großes Interesse.