Engagement und Kompetenz für Europa

In Anwesenheit von Kolleginnen und Kollegen aus mehr als zehn europäischen Ländern und Vertretern der Hochschulen aus der Region wurde Prof. Friedrich W. Seibel mit einer akademischen Feier in den Ruhestand verabschiedet.

In Anwesenheit von Kolleginnen und Kollegen aus mehr als zehn europäischen Ländern und Vertretern der Hochschulen aus der Region wurde Prof. Friedrich W. Seibel mit einer akademischen Feier in den Ruhestand verabschiedet.



Prof. Seibel war 1971 als Gründungsbeauftragter der damaligen Fachbereiche Sozialarbeit und Sozialpädagogik an die FH Koblenz gekommen und im gleichen Jahr zum Leiter der Fachrichtung Sozialpädagogik gewählt worden.


Der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Günter J. Friesenhahn, hob in seiner Ansprache hervor, dass Prof. Seibel während seiner langjährigen Tätigkeit wesentlich zur Entwicklung und Profilierung des Fachbereiches beigetragen hat.


Neben der Internationalisierung der Ausbildung im Sozialwesen lag und liegt dem 63-Jährigen die Schaffung internationaler, persönlicher und institutioneller Kontakte und Netzwerke besonders am Herzen. Die Einrichtung des Studiengangs „Europäische außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung – European Community Education Studies“ (E.C.E.S.) sowie die Gründung des „European Centre for Community Education“ (ECCE) sind nur zwei Beispiele für sein vielfältiges Engagement. Darüber hinaus ist Prof. Friedrich W. Seibel einer von nur zwei Inhabern eines „Jean-Monnet-Lehrstuhls“ für „interdisziplinäre Europäische Studien“ in den Fachbereichen Sozialwesen in Deutschland.


Zahlreiche Publikationen, die Mitarbeit in europäischen Gremien und wissenschaftlichen Beiräten dokumentieren die Kompetenz des engagierten Wissenschaftlers. Zudem übernahm Seibel verschiedentlich Expertenaufträge der Europäischen Kommission.


Hervorzuheben ist auch sein Engagement bei der Reform der Ausbildung im Hinblick auf die neuen Bachelor und Master- Studiengänge. In diesem Kontext ist die Etablierung des ersten online-basierten Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit im Fachbereich Sozialwesen zu nennen, der auf seine Initiative zurückgeht.


Prof. Walter Lorenz von der Freien Universität Bozen unterstrich in seinem Festvortrag die Bedeutung der Internationalisierung der sozialen Berufe. Fachkräfte der Sozialen Arbeit haben angesichts der politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklung mit Herausforderungen zu tun, die nicht mehr im nationalen Kontext zu bewältigen sind. Die Einbeziehung der internationalen Perspektive in die Ausbildung der Sozialen Berufe gilt heute als Standard und es ist sicher ein Verdienst von Prof. Seibel, an der FH Koblenz zu der frühen Etablierung dieser Sichtweise entscheidend und engagiert beigetragen zu haben.