Den Alltag gemeinsam teilen – das verbindet Generationen

07.12.2023

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Seit über 5 Jahren hat Ursula Noll studentische Mitbewohnerinnen: Zwei Zimmer im Obergeschoss des Hauses in Remagen sind für die Studierenden frei. Seit 2018 lebt dort die Studentin Amina mietfrei und unterstützt im Gegenzug ihre Wohnungsgeberin im Alltag. „Wohnen für Hilfe“ nennt sich dieses Projekt, das solche Wohnpartnerschaften in Koblenz, Remagen und Umgebung vermittelt. Nun ist ein weiteres Zimmer im Haus der älteren Dame frei. Gesucht wird eine Studentin, die Wohnraum in Remagen sucht und Lust auf eine WG der etwas anderen Art hat.

„Wir haben fast jeden Tag Kontakt“, beginnt die bereits bei Ursula Noll lebende Amina zu erzählen. „Meine Zimmer sind im Obergeschoss des Hauses und es gibt ein eigenes Bad und eine Küche für mich. Weil ich aber keine eigene Haustüre habe, nutze ich einen Durchgang durch Frau Nolls Wohnung. So sehen wir uns sehr oft.“ Ursula Noll genießt den angenehmen Kontakt zu Amina. „Es ist sehr hilfreich und wichtig für mich, dass jemand da ist, der für mich kleinere Tätigkeiten erledigt“, erzählt sie. „Von Anfang an hatte ich keine Bedenken bei diesem Projekt. Es ist einfach eine sehr große Hilfe“.

Studentin Amina unterstützt, wo sie kann. Ihre Tätigkeiten sind vielfältig: Blumengießen, Flursaugen, Einkaufen oder kleinere Reparaturarbeiten. „Es gibt nicht diese eine Aufgabe, die ich regelmäßig erledige. Ich bin einfach im Alltag für Frau Noll da. Und wenn ich z.B. im Supermarkt leckeres Obst sehe, was ihr schmecken könnte, dann bringe ich das mit. Und wenn eine Glühbirne gewechselt werden muss, mache ich auch das.“ Genauso kümmert sie sich in Ausnahmesituationen um den Haushalt, beispielsweise als Ursula Noll aus gesundheitlichen Gründen verhindert und nicht zu Hause war.

Amina studiert am RheinAhrCampus in Remagen Medizintechnik und hat durch eine Freundin vom Projekt „Wohnen für Hilfe“ erfahren. Obwohl sie anfangs skeptisch war, ob diese Wohnform für sie passend sein könnte, wagte sie den Versuch und lernte an einem ersten Termin Ursula Noll und ihre Tochter kennen. Weil das Treffen so positiv verlief und die Studentin die Räumlichkeiten sehr schön fand, zog sie Anfang 2018 ein. Für Ursula Noll hingegen war es nicht die erste Erfahrung. Sie hat bereits vorher eine Studentin bei sich aufgenommen.

Inzwischen pflegen die beiden ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Besonders freuen sie sich, wenn sie gemeinsame Zeit finden, in der sie sich über verschiedenste Themen austauschen. Noll ist begeisterte Leserin und unterhält sich gern über Politik. Amina beschreibt die Rentnerin als „tolle Frau, die viele Infos im Kopf hat“. Deshalb mache es auch so Spaß, wenn Noll beispielsweise über ihre Reisen berichtet. „Mein Deutsch hat sich auch durch unsere Gespräche sehr verbessert“, berichtet die aus Marokko stammende Studentin.
„Wohnen für Hilfe“ möchten beide weiterempfehlen. „Diese menschliche Wärme, die durch solche Projekte entstehen kann, ist sehr viel wert!“, weiß Ursula Noll. Die Studentin ergänzt: „Solange man Verständnis für sein Gegenüber hat, kann Wohnen für Hilfe bereichernd für beide sein!“

 

Über „Wohnen für Hilfe“
Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist eine Kooperation des Studierendenwerks Koblenz und der Hochschule Koblenz und vermittelt Wohnpartnerschaften zwischen Studierenden und Wohnraumgebern, die den Studierenden kostenfrei ein Zimmer zur Verfügung stellen – als Gegenleistung für Hilfe im Alltag. Nicht nur in Koblenz, sondern auch in Remagen und Umgebung werden Studierende vermittelt.

Weitere Informationen und Kontakt:
Studierendenwerk Koblenz
Anne Dommershausen
Projektleiterin „Wohnen für Hilfe“
Hochschule Koblenz
Konrad-Zuse-Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261 9528-981
E-Mail: koblenz@wohnen-fuer-hilfe.de
Website: www.wohnen-fuer-hilfe.de