Prof. Dipl.-Ing. (FH) M.A. Marc Immel

Das Integrale Planungsprojekt ist ein Modul für Studierende des Bauingenieurwesens und der Architektur. Gegenstand der Lehrveranstaltung ist der gemeinsame Entwurf einer komplexen Planungsaufgabe, dabei werden die Planungsaspekte der Architektur und der Tragwerksplanung bearbeitet. Die Lehrveranstaltung praktiziert die gemeinsame Planungstätigkeit der beteiligten Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen und ermöglicht die praxisnahe Anwendung und Vertiefung der bisher im Studium erworbenen Kenntnisse. In diesem Semester wurde der Entwurf einer Fuß- und Radwegbrücke im Einfahrtsbereich der Marina in Neuwied durch die Studierenden bearbeitet. Die Bearbeitungsteams setzen sich aus Studierenden beider Fachgebiete zusammen und erarbeiten gemeinsam die Entwürfe. Dabei entwickeln die Architekturstudierenden die Entwurfsplanung in Abstimmung mit den Studierenden des Bauingenieurwesens, welche zu der Aufgabe eine Entwurfsstatik anfertigen. Durch die Zusammenarbeit der Teams besteht die Möglichkeit, ein besseres Verständnis für die jeweils andere Fachdisziplin zu entwickeln.

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Der Name Sechsseenblick ist auf die Windungen des Rheins durch das Tal zurückzuführen. Der Lauf des Stromes scheint durch die vorstehenden Höhen mehrfach unterbrochen zu sein, so als befänden sich sechs Seen auf der Strecke von Lahnstein bis Osterspai. 

Bereits 1914 wurde hier von Pionieren ein Observationsturm errichtet. Im Sommer 1965 begannen die Arbeiten für einen neuen Aussichtsturm, der mit 17,50m mehr als doppelt so hoch war wie der ehemalige Turm der Pioniere. Im Jahr 2000 musste der baufällige Holzturm jedoch abgerissen werden. 

Die Entwürfe der Studierenden wurden in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Aussichtstürme geplant. Mit einer Mindesthöhe von 40m überschreiten die Entwürfe deutlich die Höhen ihrer Vorgänger. Auch im Hinblick auf die Programmatik liegen Unterschiede vor. Das touristische Ziel sollte mit Funktionen wie einem Café, WC-Anlagen, Grillmöglichkeiten und dergleichen angereichert werden. Zudem sollten die Entwürfe den Kur- und Heilwald in Lahnstein um eine weitere Station ergänzen und in die Bundesgartenschau im Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029 eingebunden werden. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden Fahrstuhlanlagen im Vorfeld der Planung ausgeschlossen. Die Studierenden hatten jedoch die Aufgaben, eine Haltung zur Barrierefreiheit im Kontext der Rahmenbedingen zu entwickeln und alternative Lösungsansätze zur barrierefreien Zugänglichkeit zu schaffen. 

Am Donnerstag den 3. März haben Studierende der Hochschule Koblenz ihre Entwürfe für eine Geh- und Radwegbrücke über die Lahnmündung in der Stadthalle Lahnstein vorgestellt. In Anwesenheit des Oberbürgermeisters Lennart Siefert und des ersten Beigeordneten Adalbert Dornbusch der Stadt Lahnstein wurden 4 feststehende und 2 bewegliche Brückenentwürfe präsentiert und die sehr unterschiedlichen Lösungen lebhaft diskutiert. Die Überbrückung der Lahnmündung würde einen direkten Zugang vom Nordufer der Lahn auf die Hafenmole schaffen und auch der Radweg könnte entlang des Rheinufers ohne Umweg durch die Stadt geführt werden. Im Bereich der Lahnmündung wird außerdem ein Teil der Bundesgartenschau im Welterbe Oberes Mittelrheintal 2029 stattfinden, die angedachte Überbrückung der Lahn an dieser Stelle passt sehr gut in die Planungen der BUGA 2029.

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