Neues Schuljahr, neue Schülerfirmen

Kooperation mit dem RheinAhrCampus geht ins 15. Jahr

  • Start in ein neues Schuljahr. Schüler der Wirtschaftsklasse am Gymnasium Nonnenwerth bei einer Veranstaltung zum Thema Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.

Remagen. Seit 2002 ziehen RheinAhrCampus und das Gymnasium Nonnenwerth nun bereits an einem Strang, indem sie Schülern der neunten Klassen wirtschaftliches Denken und Handeln in gemeinschaftlichen Veranstaltungen näherbringen. Begonnen im Rahmen eines Projektes, ist die Wirtschaftsklasse des Gymnasiums mittlerweile zur festen Einrichtung am Gymnasium geworden. Die Schüler haben in der achten und neunten Klasse die Wahl sich für Sprachen oder das Fach Wirtschaft, in dem reale Firmen gegründet werden, zu entscheiden.

Einmal im Monat besuchen dann Dozenten und Professoren des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am Campus die Schüler, um mit ihnen betriebswirtschaftliche Grundlagen für das eigene Unternehmen, zu erarbeiten.
„In den zwei Unterrichtsstunden kann man natürlich nur Basiswissen vermitteln, aber es ist immer wieder beeindruckend wie ernsthaft und gut informiert die Schüler vor einem sitzen“, berichtet Judith Sikora, die für die Grundlagenvermittlung im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit erst vor kurzem wieder auf der Insel war und am RheinAhrCampus als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist.

Im aktuellen Schuljahr wurden drei Firmen gegründet. Neben individualisierten Tassen und Schulmaterialien, fertigt eine der Schülerfirmen Shirts, die sich per Klettband an den Ärmeln vom T-Shirt zum Longshirt verwandeln können. An innovativen Ideen hat es den Schülerfirmen noch nie gemangelt: Im vergangenen Jahr war eine der Firmen so erfolgreich, dass sie gleich mit ihrer Firma „Glampenail“ die einen Nagellackstift herstellt, den zweiten Platz beim Bundeswettbewerb der deutschlandweiten Schülerfirmen gewann.

Pressetermine und Interviews folgten und die Firma besteht nun, trotz des beendeten Schuljahres, aufgrund des großen Erfolges weiter. Diese Erfolgsgeschichte ist jedoch eine Ausnahme, denn in der Regel werden die Schülerfirmen mit Abschluss des Schuljahres aufgelöst, Anteilseigner ausbezahlt und Firmenkonten geschlossen. Jede Firma wird das Jahr über von einem Geschäftsführer geleitet, hat Verantwortliche für Marketing und das Personalwesen sowie Verantwortliche für die Buchhaltung und den Vertrieb.Thematisch begleitet werden die Schüler mit Veranstaltungen unter anderem zu Themen wie „Projektmanagement und Projektsteuerung“, „Finanzanalyse“, „Buchführung“ und „Recht“.

Dass das Jahr in der Wirtschaftsklasse die Schüler prägt und sie an ihren Aufgaben wachsen lässt, kann Astrid Heilmann-Cappel, die zuständig für die Wirtschaftsklasse am Gymnasium ist, bestätigen: „Die Schülerinnen und Schüler lernen hier wir sonst in keinem anderen Fach, Verantwortung für ihr Projekt zu übernehmen. Eigeninitiative, Teamarbeit, Auftritte in der Öffentlichkeit und Beharrlichkeit im Umsetzen ihrer Ideen. Dies alles trägt zum Ge- oder auch zum Misslingen ihres Firmenprojektes bei. Eben wie im richtigen Leben. Diese Erfahrungen vergisst man nie mehr.“

Nach 15 Jahren können beide Bildungseinrichtungen ein positives Resümee aus der Kooperation ziehen. So meint Judith Sikora: „Wir freuen uns, dass wir die Schüler im kommenden Jahr der Wirtschaftsklasse begleiten können und sie in diesem Zug auch auf das Angebot am RheinAhrCampus aufmerksam machen können.“