Zukunftstechnologie im Retro-Design

BWL-Studierende des RAC besuchen Remagener e-Roller-Hersteller Kumpan electric

Remagen. Wie erfährt man am besten die Besonderheit eines Elektrorollers? Indem man ihn fährt!

Dementsprechend begann kürzlich die Exkursion des Kurses „Betriebswirtschaftliche Perspektiven des Umweltschutzes“ unter der Leitung von Dr. Konstanze Ameskamp am RheinAhrCampus, einem Standort der Hochschule Koblenz, mit Probefahrten auf dem Hof von Kumpan electric.
Das junge, Remagener Unternehmen stellt seit einigen Jahren umweltfreundliche e-Roller her, die mit ihrem nostalgischen Look an die Roller aus den 50er Jahren erinnern.

Verwirrung gab es zunächst bei der Gruppe darüber, ob der Roller nach dem Einschalten denn schon fahrbereit sei, denn man hörte keinerlei Motorgeräusch. Nach den dann erfolgreichen und lautlosen Fahrten, wurde die studentische Besuchergruppe von einem der drei geschäftsführenden Brüder, Daniel Tykesson, durch die gesamte Firma geführt: Vom Lager über den Fertigungsbereich und die ersten Modelle aus dem Jahr 2010 bis hin zu den neuesten Skizzen des Chefdesigners, bekamen die Studierenden des Kurses von Dr. Ameskamp einen Rundumblick über das Unternehmen.

Ziel des jungen Unternehmens ist es, mit erschwinglichen Rollern in einem attraktiven Design die Zukunftstechnologie Elektroantrieb am Markt durchzusetzen. „Es gibt bereits heute keine Daseinsberechtigung mehr für einen benzinbetriebenen Roller. Den leichten Aufpreis gegenüber Benzinrollern fährt man, bei reger Nutzung, innerhalb von einem Jahr wieder raus“, betont Daniel Tykesson.
Umweltschutz bot sich für Kumpan daher auch als Marktchance, während er doch bei vielen Unternehmen als zusätzlicher Kostenfaktor, z.B. für Filteranlagen, Kontrollaufwände oder Produktionseinschränkungen auftaucht. Der große Umweltvorteil gegenüber herkömmlichen Rollern liegt in den erheblich niedrigeren Emissionen des Antriebs. Je nach Art der Stromgewinnung beträgt der Ausstoß an Treibhausgasen nur ein Viertel oder bei Ökostrom sogar nur 2 Prozent, ist dann also praktisch vernachlässigbar.
Und dass Lärmemissionen wirklich keine Rolle spielen, hatten die Studierenden selbst bereits erfahren.

Umweltwirkungen hat die Remagener Rollerproduktion aber auch bereits im Vorfeld dort, wo die einzelnen Komponenten hergestellt werden. Deshalb gab es auch viele Fragen zu den Transportwegen sowie zu den Produktionsbedingungen weltweit, die über einen Verhaltenskodex für die Zulieferer geregelt und durch Mitarbeiter vor Ort kontrolliert werden. Zukünftige Verbesserungen werden bei Kumpan vor allem von der aktiv betriebenen Weiterentwicklung der Akkus erwartet: Eine verlängerte Lebensdauer der Akkus verbessert die Umweltwirkung unmittelbar und durch erhöhte Reichweiten bis zur nächsten Aufladung werden die e-Roller auch noch attraktiver für den Kunden.

Die sehr offene und lockere Atmosphäre des Unternehmens ermöglichte den Studierenden viele Einblicke und vielleicht wird sich der eine oder andere Studierende für seine Bachelor-Thesis noch intensiver mit dem Unternehmen beschäftigen.